Es müssen mutige und selbstbewusste Männer gewesen sein, die 17 jungen Turner, die am 16. Juni 1876 aus der "Lübecker Turnerschaft" austraten und einen eigenen Verein gründeten, den "Turnverein Gut Heil". Es heißt, dass sie nicht mit einer Erhöhung des Beitrages einverstanden waren und deshalb ihr Wagnis starteten.

Eine Turnanstalt gab es in Lübeck seit 1815, nur vier Jahre nach der Entstehung der Turnbewegung durch Friedrich Ludwig Jahn in Berlin. Nachdem der Bürgermeister Dr. Overbeck in einem Vortrag in der "Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit" zur Nacheiferung aufgerufen hatte, fanden sich sofort turnbegeisterte junge Männer. Aber die preußische "Turnsperre" wegen so genannter "vaterlandsfeindlicher Umtriebe" verzögerte die Entwicklung. Erst 1857 entstehen aus bescheidenen Anfängen die "Lübecker Turnerschaft" und 1865 der "Männerturnverein Lübeck".

Der "Lübecker Sportverein Gut Heil von 1876" ist also der dritte große Verein, der seit über hundert Jahren das sportliche Leben in Lübeck mitgestaltet. Als Namen wählten die Gründer den 1840 eingeführten Turnergruß "Gut Heil". Die sehr alte Grußformel "Heil" (Glück, Gesundheit) benutzten im 19. Jahrhundert viele sportliche Bewegungen (Ski Heil, Berg Heil, Petri Heil, Weidmanns Heil). Als Emblem für Turnkleidung und für die Vereinsfahne, die bei Festumzügen und Veranstaltungen stets gezeigt wurde, Übernahm man die graphisch gestalteten "vier F": frisch, fromm, fröhlich, frei. Es ist ein studentisches Motto aus dem 16. Jahrhundert, das Friedrich Ludwig Jahn wiederbelebte, wobei "fromm" noch die Bedeutung von "tüchtig" hatte.

Aufbau und Erweiterung

Die Turnbewegung fand immer größere Beachtung in der Gesellschaft und so war es nur folgerichtig, dass der Vorstand von "Gut Heil" 1892 die Gründung einer Knabenabteilung beschloss und damit das Augenmerk auf die besondere Förderung des Nachwuchses legte. Das Angebot des Vereines wurde angenommen, schnell wuchs die Abteilung und am 13. Mai 1898 wurde eine Mädchenabteilung gegründet. Darin erkennt man eine weitsichtige Einstellung, indem allen Kindern eine sportliche Heimstatt angeboten wurde. Ein großer Teil der Jugend fand in diesen Jahren wachsendes Interesse an Kampf- und Ballspielen, wie sie sich von England her ausbreiteten. Man wünschte "Leibesübungen im Freien" und wandte sich gegen die einseitigen Vorstellungen der Turnmethodiker. Im "Turnverein Gut Heil" schätzte man die Entwicklung richtig ein, entschied sich für den "Breitensport" und gründete 1898 eine Spielabteilung.

Es herrschte ein reges Leben in allen Abteilungen, als der Verein 1901 das 25. Jahr seines Bestehens mit vielen Festlichkeiten feierte. Die Zeit bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges ist durch eine Entwicklung gekennzeichnet, bei der sich die Mitglieder stärker dem Sport im Freien zuwandten. So kam es auf der Hauptversammlung des Vereines im Jahre 1913 zur Erweiterung der bisherigen Spielabteilung zu einer Spiel- und Sportabteilung, die der Deutschen Sportbehörde für Athletik und dem Norddeutschen Fußballverband angegliedert wurde. Noch im selben Jahr wurden zwei Mannschaften zur Fußballmeisterschaft gemeldet und die 10x100-Meter-Staffel war bei den damaligen Sedan-Festspielen auf Anhieb erfolgreich.

Der erste Weltkrieg setzte der harmonischen Weiterentwicklung ein plötzliches Ende, wenn auch Turn- und Sportbetrieb - soweit es möglich war - aufrechterhalten wurden.

Bilder 1913-1919

Neuer Anlauf

Nach Beendigung des Krieges wurde im "Lübecker Turnverein Gut Heil" sofort der Sportbetrieb in allen Abteilungen wieder aufgenommen. Unter Führung des Vorsitzenden Karl Rohbra besann sich der Verein rasch auf seine alten Stärken und engagierte sich in der Breitensportarbeit. Hinzu kam, dass der Wert sportlicher Betätigung in der Gesellschaft allgemein erkannt wurde. So wuchs die Mitgliederzahl ständig an und 1923 meldet der Verein 1.723 Vereinsangehörige.

In den Turnhallen und auf dem Sportplatz Falkenwiese herrschte ein bis dahin noch nicht erlebter Übungs- und Spielbetrieb. Es gab Sonntage, an denen bis zu 30 Mannschaften spielten (Fuß-, Schlag-, Faust, Handball). Die Anzahl der Abteilungen wuchs weiter, 1920 bildete sich eine Schwimmabteilung und 1923/24 sogar eine Boxabteilung - die erste in Lübeck.

Bilder 1923-1926

Spaltung

Völlig überraschend und unverständlich für die meisten Aktiven erfolgte in dieser Blütezeit des Vereines im Oktober 1923 die Anordnung der "reinlichen Scheidung" von Turnen und Sport. Die Leitung der Deutschen Turnerschaft hatte diesen Beschluss durchgesetzt und so wurde auch bei "Gut Heil" die Trennung vollzogen. Die Spiel- und Sportabteilung löste sich vom Stammverein und wurde selbständig unter dem Namen "Lübecker Sportverein von 1913", denn in diesem Jahr wurde die erste Sportabteilung gegründet.

15 Jahre lang - bis 1938 währte die Trennung - wirkten beide Vereine nebeneinander. Bei "Gut Heil" verblieben waren alle die Aktiven, die sich in der Turnerei fest verwurzelt fühlten. Aber recht bald drängten jüngere Sportler wieder nach einer Ausweitung des sportlichen Betätigungsfeldes. Neben Otto Frahm waren es besonders Adolf Eggert und Fritz Denker, die in "gemischten Mehrkämpfen" hervorragende Leistungen erzielten.

Der abgetrennte LSV fand sich sofort in seiner Eigenständigkeit zurecht und entwickelte die alten "Gut-Heil-Eigenschaften" weiter. Mutig verfolgte man den Plan für eine vereinseigene Sportplatzanlage. Durch großes Entgegenkommen der Stadt Lübeck und mit der tatkräftigen Hilfsbereitschaft aller Mitglieder und Freunde des Vereines konnte im Mai 1926 die Fertigstellung der Sportplatzanlage "Karlshof" festlich begangen werden. Das Rückgrat des LSV bildete in diesen Jahren die Fußballabteilung, Jugend- und Herrenmannschaften haben viele Meisterschaften errungen. Und es wurden weitere Abteilungen gegründet. Neben der Boxstaffel, die sich gegen manche Vorurteile durchsetzen musste und über Jahre eine starke Kampfmannschaft hervorbrachte, bildete sich eine Kraftsportabteilung, in der Ringen und Gewichtheben betrieben wurden. Hans Claußen war hier sehr erfolgreich und vertrat Deutschland sogar bei den Europameisterschaften in Paris.

Der Einbruch

Der Nationalsozialismus mit seinem Totalitätsanspruch und seinem Gleichschaltungsprinzip wirkte stark in die Vereine hinein, bedeuteten diese Maßnahmen doch praktisch den Verlust der Jugendabteilungen. Wohl auch deshalb hielten viele eine Wiedervereinigung der beiden Vereine für sinnvoll. Ein paritätisch besetzter Ausschuss beriet und schlug den Zusammenschluss vor, dem auf den Hauptversammlungen des Jahres 1938 zugestimmt wurde. Der wieder vereinigte Verein heißt seit 1938 "Lübecker Sportverein Gut Heil von 1876".

Der zweite Weltkrieg schwächte die Entwicklung des Vereines empfindlich. Bei dem Luftangriff auf Lübeck in der Nacht zum Palmsonntag 1942 wurde das Vereinslokal "Restaurant Knorr" am Klingenberg getroffen. Alle Unterlagen des Vereines gingen dabei verloren.

Neuorientierung und Neuaufbau

Meno Stender übernahm Ende 1945 die schwierige Aufgabe, Mitglieder und Freunde zum Wiederaufbau zu versammeln, nachdem die Besatzungsmächte die "Errichtung nichtmilitärischer Sportorganisationen lokalen Charakters" gestatteten. Mit geringen Mitteln, aber mit Mut und Willenskraft und frei von Bevormundungen ging man ans Werk. Nicht nur ehemalige Mitglieder kehrten zurück, viele Sportler gewann man aus der großen Zahl der Flüchtlinge, die in Lübeck ein neues Zuhause gefunden hatten. So stieg die Zahl der Mitglieder wieder rasch an. 1951 meldet der Verein 1.455 Mitglieder.

Nimmt man die Zahl der Erfolge bei Wettkämpfen, zum Beispiel bei Deutschen Meisterschaften, zum Maßstab, so ist die Leichtathletik-Abteilung am erfolgreichsten in den folgenden zwanzig Jahren der Neuorientierung. Rolf Bebensee formte eine moderne Leichtathletik-Sparte und organisierte große Veranstaltungen auf dem Buniamshof, sodass die Athleten ständig Wettkampferfahrungen sammeln konnten.

Unsere Deutschen Meister

1951  Helga Dürkop, Deutsche Jugendmeisterin im Weitsprung
1952  Lübeck 76, Deutscher Jugendmeister in der Olympischen Staffel
1952  Horst Mevius, Deutscher Jugendmeister im 400-m-Lauf
1952  Helga Dürkop, Deutsche Jugendmeisterin im Weitsprung
1955  Annekatrin Lafrenz, Deutsche Meisterin im Diskuswurf
1955  Annekatrin Lafrenz, Deutsche Meisterin im Kugelstoßen
1955  Margarete Lafrenz, Deutsche Jugendmeisterin im Diskuswurf
1955  Margarete Lafrenz, Deutsche Jugendmeisterin im Kugelstoßen
1955  Uwe Denker, Deutscher Jugendmeister im Deutschen 6-Kampf
1956  Annekatrin Lafrenz, Deutsche Meisterin im Diskuswurf
1956  Margarete Lafrenz, Deutsche Jugendmeisterin im Kugelstoßen
1956  Ulrich Sendowski, Deutscher Jugendmeister im 1000-m-Lauf
1957  Uwe Denker, Deutscher Juniorenmeister Im Deutschen 10-Kampf
1957  Annekatrin Lafrenz, Deutsche Meisterin im Diskuswurf
1957  Margarete Lafrenz, Deutsche Meisterin im Leichtathletik-Kampf)
1958  Ulrich Sendowski, Deutscher Juniorenmeister im 800 m u. 1500 m
1959  Heinz Gabriel, Deutscher Juniorenmeister im leichtathl. 6-Kampf
1960  Jochen Hering, Deutscher Jugendmeister im 1500-m-Lauf
1962  Heinz Gabriel, Deutscher Meister im leichtathl. 6-Kampf (Turnen)
1965  Walter Hof, Deutscher Meister im leichtathl. 3-Kampf (Turnen)
1965  Gertrud Erbs, Deutsche Meisterin. im leichtathl. 5-Kampf (Turnen)
1965  Günter Grube, Deutscher Juniorenmeister im 10-Kampf
1966  Walter Hof, Deutscher Meister im leichtathl. 3-Kampf (Turnen)
1967  Walter Hof, Deutscher Meister im leichtathl. 3-Kampf (Turnen)
1967  Wolfgang Krüger, Deutscher Juniorenmeister im 3000 m Lauf
1968  Wolfgang Krüger, Deutscher Junioren-Waldlaufmeister (7575 m)
1974  Peter Hein, Deutscher Meister im Gewichtwerfen
1986  Wolfgang Krüger, Deutscher Meister im Marathon

Bilder 1940-1959

Die Turnabteilung erlebte ebenfalls nach 1945 einen großen Aufschwung. Das Geräteturnen erfreute sich in Lübeck über viele Jahre ganz besonderer Beliebtheit. Als Oberturnwarte wirkten mit unerschöpflicher Energie und Hingabe Adolf Egger und ab 1952 Fritz Denker, der tatkräftig unterstützt wurde von Gretel Huwendiek, seiner späteren Ehefrau.

In Sonderriegen mussten Vorturnerinnen und Vorturner ausgebildet werden, um die fast 1000 Turnmitglieder anspruchsvoll zu betreuen, denn die Entwicklung führte hin zum Kunstturnen. Die Zeitschrift des Deutschen Turnerbundes vom 25.7.1953 lobt unseren Verein und bestätigt dem LSV Gut Heil sein vorbildliches und erfolgreiches Wirken.
Aus dem großen Kreis der Jugendlichen durften sich Armgard Eggert und Uwe Denker besonders häufig über Siege freuen. Uwe Denker wurde 1955 Deutscher Meister im 6-Kampf der Jugend A und 1957 im 10-Kampf der Junioren, einem gemischten Wettkampf mit turnerischen und leichtathletischen Übungsteilen. Es war ein Anliegen von Fritz Denker, die enge Zusammenarbeit der beiden Sparten zu fördern.

Gretel Denker erkannte früh die wachsende Bedeutung der modernen Gymnastik und berücksichtigte das bei ihrer Ausbildungsarbeit. Für sie ist Gymnastik nicht nur Bestandteil des Frauenturnens, sondern eine umfassende Bewegungsdisziplin. Es entwickelten sich zum Beispiel die Wettkampfgymnastik, die Gymnastik nach moderner Musik - heute als Aerobic bekannt - und eine, die die allgemeine Beweglichkeit des Körpers erhalten und fördern will und zur Stärkung des Wohlbefindens beitragen soll, auch als Hausfrauen-Gymnastik bezeichnet. Bis heute haben sich ständig weitere Gymnastikvarianten herausgebildet.

Gretel Denker ist für die Turnabteilung eine "Legende". Seit dem Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg ist sie in führenden Funktionen ununterbrochen tätig - seit 1983 auch als Oberturnwartin - und dabei nicht nur bewahrend, sondern kommende Entwicklungen früh erkennend oder vorwegnehmend (z. B. Kleinkinderturnen). Für ihre außergewöhnliche Lebensleistung wurde sie 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Die Handballabteilung verzeichnete nach dem Neuaufbau nach 1945 einen großen Zulauf, war schnell mit vielen Mannschaften aktiv und stieg 1948 mit der 1. Herrenmannschaft in die Landesliga auf. Der allgemeine Trend hin zum Hallenhandball wurde in Lübeck zuerst von Gut Heil aufgenommen und verwirklicht. Die Männermannschaft konnte auf dem kleinen Feld ihre Erfolge fortsetzen und spielte jahrelang in der höchsten Klasse in Schleswig-Holstein mit. Die Damen wollten nicht zurückstehen, taten es den Herren gleich und waren lange ebenso erfolgreich.
Einen besonderen Anteil an den Erfolgen und der Beliebtheit der Abteilung hatte dabei Gustav Belusa, und zwar als Spieler und als Abteilungsleiter. Natürlich lassen sich Erfolge nicht abonnieren, sondern es gibt Phasen, in denen man für einen neuen Anlauf wieder Kräfte sammeln muss. Mit Horst-Erhard Sendler hatte die Abteilung über 28 Jahre einen "Chef', der es immer wieder geschafft hat, Sportler zu begeistern.

Die Fußballabteilung hatte es beim Neuaufbau nicht so leicht, an die Erfolge der Vorkriegszeit anzuknüpfen. Die Vereine VFB und Phönix erspielten sich einen Leistungsvorsprung und wirkten dadurch stärker auf die Fußball spielenden Jugendlichen. Aber stetig wuchs die Zahl der Fußballer auch bei Gut Heil und erreichte 1951 den Umfang von 20 Mannschaften. Im Laufe der Jahre haben Mannschaften des LSV Gut Heil auf verschiedenen Ebenen um Meisterschaften gekämpft und viele Trophäen errungen.
Die Nachwuchsarbeit wurde im Fußball früher als in anderen Abteilungen dadurch erschwert, dass der Amateurstatus nicht überall ernst genommen wurde. Um talentierte Jugendliche zu halten oder zu gewinnen, entschied sich mancher Verein für finanzielle Zuwendungen oder Leistungen anderer Art. Das führt dazu, dass eine größere Fluktuation einsetzt, Vereine schneller gewechselt werden und die Arbeit mit dem Nachwuchs insgesamt schwieriger wird.
Der LSV Gut Heil sieht auch bei den Fußballern seine Aufgaben im Breitensport, das heißt, wenn nicht immer spektakuläre Meisterschaften gewonnen werden, so sind doch alle begeistert bei ihrem Sport und finden Befriedigung und Bereicherung und lernen, sich in einer Mannschaft zu bewähren. Das gilt nicht nur für die Dauer des Spieles: mit großem Arbeitseinsatz ist z. B. der Fußballsplatz 2 gründlich saniert worden.

Nicht allen Abteilungen ist es gelungen, nach dem 2. Weltkrieg die alte Lebenskraft zu erneuern. Nicht wieder aufgebaut wurden die Fechter-, die Schwimmer- und die Wasserfahrer-Riege. Der Boxsparte gelang es zwar wieder, eine Mannschaft zusammenzustellen und Kämpfe und Turniere zu bestreiten, aber insgesamt erlebte der Boxsport eine Entwicklung in Richtung auf publikumswirksame Großveranstaltungen, was dem Amateursport Abbruch tat. Die Catcher-Turniere lenkten das Interesse ebenfalls in eine andere Richtung und so zog man 1960 die Konsequenz und löste die Boxabteilung auf.

Ähnlich erging es der Kraftsportabteilung (Ringen und Gewichtheben), die 1936 gegründet worden war und die mit Hans Claußen mehrfach einen Deutschen Meister stellte.

Anders dagegen die Entwicklung der Gesangsriege. Seit 1894 bei allen Festen dabei, fand sie auch nach dem 2. Weltkrieg wieder zusammen und hat den Neuaufbau musikalisch begleitet.
Heute ist es schwerer, Nachwuchs zu bekommen, sodass man mit anderen Chören zusammenarbeitet, um ausreichendes "Volumen" zu erzielen.

Im LSV Gut Heil rief Heinz Derlin 1946 mit einer Gruppe von Freunden und Interessierten eine Tischtennisabteilung ins Leben. Diese Sportart wurde in Deutschland zwar seit 1925 organisiert betrieben, fand aber erst in den Nachkriegsjahren eine große Beachtung. Recht bescheiden ging es los - der MTV half mit Platten aus - aber rasch kam man zu Erfolgen bei Punktspielen und Turnieren. Nach 15 Jahren sportlichen Gedeihens übernahm Günter Reiß, der von Anfang dabei war, die Leitung der Abteilung. Er sollte an Kontinuität seinen Vorgänger noch übertreffen und stand bis 1984 an der Spitze der Tischtennisabteilung und engagierte sich jahrelang als 22. Vorsitzender des Vereines. Stolz kann die Abteilung auf viele Turniere und Meisterschaften zurückblicken.

Um eine ganz neue Variante bereicherte Christian Köhne 1964 das sportliche Angebot des LSV Gut Heil: er gründete eine Sparte für Trampolin-Turnen. Als beste Werbung für seinen Sport wurde er gleich dreimal Landesmeister auf diesem Gerät. Das Trampolin, das bis dahin eher aus artistischen Vorführungen her bekannt war, fand schnell seine Liebhaber. Unter der Leitung von Peter Latton hat sich die Sparte weiter entwickelt und ist auf verschiedenen Ebenen erfolgreich. Besonders junge Mädchen fühlen sich offensichtlich von diesem Sport angezogen.

Als Tennis in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in einer dynamischen Entwicklung zu einem echten Breitensport wurde, nahm der LSV Gut Heil daran teil und gründete 1974 eine Tennisabteilung. Vorbehalte konnten rasch überwunden werden, weil der Wunsch, Tennis zu spielen, von Mitgliedern verschiedenen Abteilungen geäußert wurde. So gab der 1. Vorsitzende Fritz Denker gern das Startzeichen. Weil für die Errichtung einer Tennisanlage aber besondere Raumforderungen bestehen und erhebliche finanzielle Investitionen nötig sind, konnte man die Gründung dieser Abteilung durchaus als ein Wagnis ansehen. Aber Mut und Beharrlichkeit gepaart mit Sparsamkeit sind Tugenden, auf die man immer wieder in der Geschichte des Vereines stößt. Bescheiden war der Anfang, zwei Asphaltplätze wurden hergerichtet, aber es sollte der Beginn einer 20-jährigen Bautätigkeit auf Karlshof werden.

Bereits im Jahr 1975 wurde die Anlage um einen dritten Platz erweitert. Die Finanzierung erfolgte zum größten Teil aus Mitteln, die die Tennisabteilung selbst aufbrachte. Dass alle mit anpackten, wurde als Selbstverständlichkeit angesehen. Innerhalb von zwei Jahren wuchs die Abteilung von 40 auf 160 Mitglieder und es musste eine Aufnahmebegrenzung eingeführt werden. 1977 wurde Arnold Falk zum Vorsitzenden der Abteilung gewählt. Er brachte nicht nur die nötigen Vorstellungen mit, wie die Entwicklung weitergehen könnte, um komfortabler und besser Tennis spielen zu können, er hatte auch die nötige Energie, andere zu überzeugen, um gemeinsam die Pläne zu verwirklichen. 1978 wurde der Spielbetrieb ausgedehnt. Um im Winterhalbjahr spielen zu können, blies man eine Lufthalle auf, die das Spielen erlaubte, solange das Gebläse seinen Dienst tat. Es war eine echte Pionierzeit. Der Ausbau ging zügig weiter: 1979 stehen neben drei Hartplätzen vier Grandplätze zur Verfügung.

Das Vereinszentrum

Da der Tennissport sehr witterungsabhängig ist, wünschte man eine stabilere, komfortablere Halle. Arnold Falk legte sogleich einen Plan vor. 1980 begannen die Diskussionen, wie man eine solche Baumaßnahme weiter ausgestalten sollte, damit ein Zentrum für den gesamten Verein und Übungsstätten für viele Abteilungen geschaffen werden könnten. Es ist der mutigen Vereinsführung von Fritz Denker, Günter Reiß und Willi Döscher zu danken, dass das Projekt so zügig vorangetrieben wurde. Wegen der erheblichen Gesamtinvestitionen von über 2,0 Mio. DM wurde der Ausbau in einzelnen Phasen vorgenommen. In der ersten Phase entsteht 1981 eine Tennishalle, sodass man das ganze Jahr hindurch Tennis spielen kann.

1982 wird der Erweiterungsabschnitt gerichtet mit einem Umkleidetrakt, mit einem Jugendraum und im ersten Geschoss mit einer Sporthalle und Räumen für gesellige Stunden mit Gastronomie.

1983 ist es dem langjährigen 1. Vorsitzenden Fritz Denker vergönnt, das Vereinszentrum zu eröffnen. Das neue Zentrum macht den Verein noch attraktiver, die Mitgliederzahl wächst weiter, und die Tennishalle ist so gut ausgebucht, dass die Schulden überschaubar bleiben. Darum wird bald die Halle um einen dritten Tennisplatz erweitert und die Außenanlage Zug um Zug umgestaltet, sodass die Abteilung schließlich acht Außenplätze und einen zusätzlichen Trainerplatz anbieten kann.

Tennisanlage

Um über eine Bewirtungsmöglichkeit und einen gemütlichen Aufenthaltsraum im Außenbereich der großen Tennisanlage zu verfügen, wird die hölzerne "Auster" errichtet, ist doch die Zahl der Tennisfreunde auf 520 gestiegen. Ein „Tag der offenen Tür" 1998 findet bei den ganz jungen Tennis-Anfängern regen Zuspruch. Ihre Aufnahme in den Verein verjüngt die Tennisabteilung deutlich.

Muschel

Mit dem neuen Vereinszentrum haben alle Abteilungen ein lange vermisstes und angemessenes Zuhause gefunden. Die Fußballer freuen sich über moderne Umkleide- und Sanitärräume und die variable Sporthalle eröffnet durch die Nutzungsmöglichkeit als Gymnastikraum neue Möglichkeiten. Die Tischtennisabteilung darf sich als Hausherr fühlen. Die Gesangsriege nutzt ebenfalls das neue Angebot und feiert gleich das 90. Stiftungsfest im "neuen Haus". Mit Eifer wird Badminton gespielt, das sich bei genauem Hinsehen doch erheblich - was Kondition, Geschicklichkeit und Raffinesse angeht - von dem etwas schlichteren Federballspiel unterscheidet.

1985 bildet sich eine Skiabteilung, die die neue Halle für die beliebte Skigymnastik und das Konditionstraining zur Vorbereitung auf die Skifahrten nutzt. Im gleichen Jahr finden sich im neuen Haus Sportler zusammen, die eine Tanzabteilung gründen. Natürlich muss hart und regelmäßig trainiert werden, wenn man sich mit anderen vergleichen und siegen will, was bereits bei Landesmeisterschaften gelungen ist.

Ab 1990 ist im LSV Gut Heil eine Sportart zu Hause, die ihren Ursprung in Ostasien hat: Sportkarate. Angezogen von dieser Sportart finden viele ausländische Mitbürger den Weg zu Lübeck 1876. In nur kurzer Zeit erringen die Sportler beachtliche Erfolge auf verschiedenen Ebenen, hin bis zur Europa- und Weltmeisterschaft. Nicht nur als Teilnehmer bei großen Turnieren treten die Sportler auf, die Abteilung ist auch Ausrichter von Turnieren und Länderkämpfen.


1984 wird Arnold Falk als Nachfolger von Fritz Denker zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Da sich das sportliche Leben auf der Anlage in Karlshof gut entwickelt, der Schatzmeister mit "eiserner" Hand die Finanzen zusammenhält und die Hansestadt Lübeck, die Possehlstiftung und der Landessportverband finanzielle Unterstützung zusagen, treibt Arnold Falk die Vorbereitungen voran, nun die vorerst letzte Bauphase - die Fertigstellung des Vereinszentrums - möglichst rasch in Angriff zu nehmen.

Alles unter einem Dach

Am 28.2.1993 ist es soweit: der Verein öffnet mit einem "Tag der offenen Tür" das Erdgeschoss des Neubaus mit der Geschäftsstelle, dem Jugendraum und dem Fitness- und Saunabereich. Mit der Einrichtung eines Fitness-Studios mit verschiedenen Kraft- und Bewegungsmaschinen hat der LSV ein neues Terrain betreten und startet mutig in die Zukunft. Hier stehen Fachleute wie der hauptamtlichen Diplomsportlehrer Roman Mazur zur Verfügung, die Interessierte einweisen, individuell beraten und einen persönlichen Trainingsplan zusammenstellen.

Fitness-Halle

Mit der Einweihung der großen Turn- und Sporthalle am 27.3.1993 ist das Vereinszentrum fertig, es ist "alles unter einem Dach". Von der Planung bis zur Vollendung hat Arnold Falk, zuerst als Abteilungsleiter der Tennisabteilung und dann als 1. Vorsitzender von Lübeck 1876, unermüdlich das Projekt vorangetrieben und zu einem glücklichen Ende geführt. Bei der festlichen Übergabe beweisen Aktive aus allen Abteilungen mit sportlichen Proben erfolgreich die Eignung der neuen VieIzweckhalle, die mit 400 qm auch Wettkampfgröße für Badminton und Volleyball hat.

Anlage 1876

Stillstand bedeutet Rückschritt

Um die Entwicklung des Vereines weiter voranzutreiben, wird Ende 2013 ein neues Bauvorhaben begonnen: die Hallenerweiterung der bestehenden großen Turn- und Sporthalle.
Die Turnhalle im 1. Obergeschoss wird zu einem auch für Punktspiele nutzbaren Spielfeld vergrößert. So können zukünftig auch die Handballer ihre Heimspiele in der eigenen Vereinshalle an der Travemünder Allee austragen. Im Erdgeschoss entstehen neue Umkleidekabinen und zusätzliche Räumlichkeiten für Sportkurse und die Geschäftsstelle.

Einweihung des erweiterten Vereinszentrums


neues Vereinszentrum

Es ist vollbracht! Am 25. Oktober 2014 wurde unser Erweiterungsbau festlich eingeweiht. Am Festakt nahmen Herr Bürgermeister Saxe und Frau Menken von der Possehl-Stiftung Lübeck sowie offizielle Vertreter des Landessportverbandes und des Turn- und Sportbundes Lübeck teil.
Im Beisein aller geladenen Gäste wurde das Band zwischen dem alten und neuen Hallenteil durchtrennt, so dass danach die Kinder und Jugendlichen aller Abteilungen unsere neue Sportstätte in Besitz nehmen konnten.
Am gleichen Tag wurde auch der neue Kunststoffrasenplatz für unserer Fußballabteilung eröffnet. Alle klassischen Sportarten des Breitensports sowie weitere Angebote für Fitness und Gesundheitsvorsorge können nun im eigenen Sportzentrum angeboten werden.

Halleneinweihung

Halleneinweihung

 

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